Kakao, Kunst und Kolonialismus. Die Schifffahrtssammlung Philipp Keller
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Der zwischen Brasilien und der Schweiz tätige Fernhandelskaufmann Philipp Keller (1895 –1980) vermachte dem Verkehrshaus dem Verkehrshaus der Schweiz neben seiner Villa Krämerstein unter anderem seine gesamte Sammlung und Bibliothek zur Schifffahrt.
Beruflich tätig im Überseehandel, faszinierten ihn sämtliche Facetten der Seefahrt.
Das spiegelt sich eindrücklich in der schon von seinem Vater begonnenen Sammlung von Schiffsmodellen, graphischen Darstellungen maritimer Themen und der grossen Bibliothek wider.
Der reiche Fundus besteht aus Werken vom 16. bis 20.
Jahrhundert quer durch alle Bereiche der weltweiten Schifffahrt.
Expeditionstagebücher und beschreibungen der berühmten Seefahrer Vasco da Gama, James Cook oder Ernest Shackleton gehören genauso dazu wie Abenteuerromane, Piratenliteratur, Werke zur Handelsgeschichte, zu Seekriegen oder zum Schiffbau.
Nachdem die Objekte und Bücher jüngst fotografiert und erschlossen worden sind, sollen sie nun einem breiten Publikum vorgestellt werden.
Neben den eindrücklichen Darstellungen von Handels- und Kriegsschiffen, Hafenansichten und Veduten sind vor allem die detailgetreuen Schiffsmodelle zu bestaunen, für welche die Sammlung Keller unter Spezialisten weltweit berühmt ist.
Anhand der Sammlung kann die intensive Vernetzung zwischen der Schweiz und Brasilien, aber auch der rasante technologische Wandel in der Schifffahrt nachgezeichnet werden.
Die Schweiz besass formal nie Kolonien.
Die aktuelle Forschung zeigt aber die vielfältigen Bezüge auf, welche die Schweiz zum Kolonialismus hatte und hat.
Das Beispiel der Kaufmannsfamilie Keller zeigt, wie die Schweiz am Kolonialprojekt teilgenommen und davon profitiert hat.
Fotos aus der Sammlung Keller, etwa zum Kakaoanbau und handel in Brasilien, werden zum ersten Mal öffentlich gezeigt.
Ein Katalog und ein Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Lesungen ...
Hans Erni Museum
Luzern
SWITZERLAND
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