Kammermusiktage monuments musicaux - Lachrymae
évènement
Bei den Ausgrabungen in der Freien Strasse wurde unter anderem eine Spolie gefunden, die mit grösster Wahrscheinlichkeit von einem Tempel aus Augusta Raurica stammt.
Eine Spolie (von lateinisch spolium: Beute) ist ein Bauteil oder anderer Überrest, der aus einer älteren Kultur stammt und in einem neuen Bauwerk wiederverwendet wird.
Nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Musik findet sich diese Technik.
Oftmals zitieren Komponist:innen Werke früherer Epochen oder verwenden diese in abgewandelter Form.
So auch im namenstiftenden Hauptwerk des gut halbstündigen Latenight-Konzertes «Lachrymae».
Benjamin Britten gab seiner Komposition «Lachrymae» für Viola und Klavier den Untertitel Reflections on a song of Dowland.
Es handelt sich dabei also nicht um Variationen, vielmehr um Reflexionen, also um ein Nachsinnen über das herzergreifende Lied If my complaints could passions move (Wenn meine Klagen Leidenschaften erregen könnten) des Renaissancekomponisten John Dowland.
Im Unterschied zu traditionellen Variationswerken steht das Thema, über das die Reflexionen geschrieben werden, auch nicht zu Beginn, sondern erscheint in seiner reinen Gestalt erst am Ende der zehn variationsähnlichen Betrachtungen.
Die vorangehenden Variationen sind gleichsam Versuche einer Annäherung an das Lied Dowlands.
Zudem flicht Britten in die sechste Reflexion mit Flow my tears ein weiteres Lied Dowlands ein.
Für die Kammermusiktage momu wurde das Werk für Harfe und zwei Violen arrangiert.
Zu Beginn des Konzertes erklingt – die Thematik aufgreifend – ein «Lament» aus der Feder von Brittens Lehrer Frank Bridge.
Es handelt sich um ein dreiteiliges Klagelied für die seltene Besetzung von zwei Bratschen.
Zu Beginn spricht die erste Viola in einem ausgedehnten Solo, ehe die zweite Viola als Kontrapunkt einsetzt.
Zusammen entfalten sie einen der eindringlichsten ...
Museum Kleines Klingental Basel
Basel
SWITZERLAND
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