Kourou – Musik, Traum und Wirklichkeit
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Französisch-Guyana, 1763–1765 Werke von François-Joseph Gossec, Philippe Hinner, M.
de Tremais, Giovanni Giornovichi, Adolphe Blaise, André Ernest Modeste Grétry – Dieses Programm erinnert an die Musik, die während einer Migrationskampagne gehört und teilweise erdacht wurde, die 1763–64 11‘000 Europäer aus Frankreich nach Guayana brachte.
Bei den meisten handelte es sich um Bauern aus deutschsprachigen Grenzgebieten, die durch eine grösstenteils trügerische Propaganda angelockt wurden; bei vielen, aber auch um Musiker, denen man hohe Gehälter «entsprechend ihrer Qualifikation» versprach.
Auf die Märsche der zum Schutz der neuen Siedler eingesetzten Truppen und die Liebesgesänge und synkretistischen Liturgien selbst befreiter afrikanischer Sklaven folgt ein Hauskonzert, wie es etwa in den Residenzen der Gouverneure der neuen Kolonie, Kourou, zu hören war.
Dort trafen zwei aussergewöhnliche Komponisten zusammen: der «teuflische» Geiger M.
de Tremais und das Harfe spielende Wunderkind Philippe Hinner.
Ihre Begegnung hinterliess Spuren in Hinners Sonaten, die in Paris veröffentlicht wurden, nachdem das Wunderkind als Waise seiner Eltern und Geschwistern nach Europa zurückkehrte.
Denn Kourou endete tragisch: In nur einem knappen Jahr starben 9‘000 der 11‘000 Siedler an Tropenkrankheiten und mangelnder Versorgung, woraufhin die französische Regierung nach überstürzten Trauerfeiern beschloss, die Niederlage zu vertuschen und Kourou in eine Strafkolonie zu verwandeln.
Diese beherbergte dann das grauenhafte Gefängnis Île du Diable, das gegenüber Kourous Ruinen errichtet wurde und zu dem berühmten Film Papillonaus dem Jahre 1973 inspirierte.
Unser Konzert endet deshalb mit drei Sätzen einer Bussmotette Grètrys, zwei Sätzen aus der wohl populärsten Totenmesse jener Zeit, Gossecs Requiem, und schliesslich mit Papillons Leitmotiv.
Hiermit möchte Kourou das universale Thema der (Un-)Freiheit ...
Peterskirche Basel
Basel
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