Kurgast
féerie
«Kurgast» gehört zu den amüsantesten Texten Hermann Hesses.
Diese Aufzeichnungen von einer Kur in Baden – Hesse stieg 1923 erstmals im Verenahof ab und kehrte jahrelang immer wieder in die Bäderstadt zur Kur zurück – sind «hinter einer halb scherzhaften Fassade mein persönlichstes und ernsthaftestes Buch», wie er selbst schrieb.
Die 1925 veröffentlichte autobiografische Erzählung «Kurgast» stellt ein hintergründiges Selbstporträt Hesses dar.
Sie schildert auf ironische Weise den Verlauf seines Aufenthalts in Baden, bei welchem der Dichter nach anfänglicher Abgrenzung zu den anderen «Ischiatikern» in einen apathischen Verzweiflungszustand gerät, den er durch Humor zu durchbrechen versucht.
Seine Verzweiflung am Umfeld steigert sich durch die nächtlichen Störungen seines Zimmernachbarn, des «Holländers»: Der Hass gegen «sein Lachen, seine gute Laune, die Energie seiner Bewegungen» vergegenwärtigt dem Dichter seine eigene Unfähigkeit und seinen Konflikt mit der Welt.
«Andreas Storm als Ischiatiker Hesse verleiht dieser unfreiwilligen Entwicklung vom überheblichen Misanthropen zum vergleichsweise dankbar Genesenden eine Körperlichkeit, die Hesses sprachliche Eleganz mit der physischen Gebrechlichkeit kombiniert.
» P.S. Die Linke Zeitung Für alle ab 14 Jahren.
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